Allgemeine Informationen

Volle, wirksame und selbstbestimmte Teilhabe

Eine chancengerechte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen setzt umfassende Barrierefreiheit voraus. Der ÖZIV Bundes-verband versteht den Abbau von Barrieren als Prozess. Mit der Einführung des Pflegegeldes 1993 wurde der Grundstein für die ökonomische Barrierefreiheit gesetzt. Neben der baulichen und gestalterischen Barrierefreiheit konzentrieren wir uns auf den Abbau von Barrieren am Arbeitsmarkt und den Abbau von sozialen Barrieren ("Barrieren im Denken").

Wissen generieren und Brücken bauen

Der ÖZIV Bundesverband setzt sich bei der Gestaltung politischer Rahmenbedingungen für eine inklusive Gesellschaft ein. Gleichzeitig versuchen wir durch konkrete Unterstützungsangebote die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderungen in Österreich zu verbessern.

Der ÖZIV Bundesverband versteht sich als Interessenvertretungund Dienstleister. Unsere Angebote richten sich an Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, an die Wirtschaft, an Politik und die Medien.

Als Dachverband der ÖZIV Landesorganisationen ist uns ein österreichweiter Austausch zu den Themenbereichen der UN-Behindertenrechtskonvention wichtig. Wenngleich unser Fokus auf der Bundesebene liegt, erscheinen uns die gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Aktionen maßgeblich. Nur so kann die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonventionen auf allen Ebenen vorangetrieben werden.

Unseren Auftrag als österreichweite Interessenvertretung leben wir durch ein vielfältiges eigenes Angebot, durch gezielte Kooperationen und sinnvolle Vernetzungen. Wir verstehen uns dabei als Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Anspruchsgruppen und deren Anliegen. Aus unseren Angeboten erkennen wir, welchen aktuellen Bedarf es an Veränderungen Richtung inklusiver Rahmenbedingungen gibt. Unsere politischen Forderungen ergeben sich aus den konkret wahrgenommenen Ansprüchen von Menschen mit Behinderungen. Bei allen wesentlichen Entwicklungsschritten sind Menschen mit Behinderungen maßgeblich eingebunden. Der ÖZIV Bundesverband erfüllt somit eine Brückenfunktion, weil wir den Abbau von Hindernissen gemeinsam mit den betroffenen Anspruchsgruppen beseitigen möchten.

Unser Verständnis von Behinderung

Das soziale Modell von Behinderung („Wir sind nicht behindert, wir werden behindert“) entspricht unserer Haltung als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen. Behinderung ist demnach kein persönlicher Mangel, sondern ergibt sich erst aus der Wechselwirkung einer Person mit deren Umwelt. Behindert werden Menschen erst durch unterschiedliche Barrieren, die einer gleichberechtigten und selbstbestimmten Teilhabe entgegenwirken. Der Abbau dieser Barrieren ist uns deshalb als Interessenvertretung zentrales Anliegen.

Der Paradigmenwechsel vom defizitorientierten, medizinischen Modell hin zum sozialen Modell wurde in Österreich formell durch die UN-Behindertenrechtskonvention 2008 vollzogen. Faktisch orientiert man sich jedoch weiterhin in vielen Belangen am veralteten defizitorientierten Modell. Als Interessenvertretung versuchen wir diese Diskrepanz überall dort aufzuzeigen, wo sie einen fortschrittlichen Umgang und einer Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention entgegenstehen. Auch in unserer eigenen Arbeitsweise setzen wir das soziale Modell von Behinderung um und ermitteln in unseren Angeboten, etwa ÖZIV Support Coaching, den konkreten Unterstützungsbedarf von Menschen mit Behinderungen anhand äußerer und innerer Barrieren. 

Unser Auftrag als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen

Die Arbeit als Interessenvertretung heißt für uns

  • Gremienarbeit (z.B. Begleitgruppe NAP – Nationaler Aktionsplan für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ATF-Beirat, Bundes-Monitoringausschuss,…)
  • Vernetzungsarbeit und Kooperationen (z.B. Behindertenanwaltschaft, ÖBR, Volksanwaltschaft, Behindertensprecher:innen der parlamentarischen Fraktionen,…)
  • Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen (z.B. Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen, Teilnahme an Arbeitsgruppen zu Sachthemen,…)
  • Reflexion und Weiterentwicklung unserer Positionen als Interessenvertretung durch das Erkennen von systemischen Auffälligkeiten in unseren Angeboten